Die Fachzeitschrift "Produktion" berichtet in Ihrer Ausgabe 4/2022 über den Einsatz unserer Software Jonyx bei unserem Kunden Kreyenborg:
Die Integration entscheidet
Die Einbindung des Lasers in die IT-Systeme ermöglichte Produktivitätssteigerung von 50 Prozent
Ein Anwenderbericht von Alexander Brück, Kaufmännischer Leiter Kreyenborg GmbH & Co. KG, Senden
Wandel und Veränderung sind notwendig, wenn ein Unternehmen sieben Jahrzehnte erfolgreich am Markt agieren möchte. Dazu zählt neben der Kenntnis des eigenen Marktes und seiner Anforderungen insbesondere die Offenheit gegenüber technologischen Entwicklungen. Diese benötigen jedoch, sollen sie ihre volle Wirkung erzielen, die tiefe Integration in die eingesetzte Business-Software. Gut, wenn diese und deren Entwickler, flexibel genug sind, zügig moderne Technologien einzubinden, um so Produktivitätssteigerungen erst zu ermöglichen.
Die Kreyenborg GmbH & Co. KG produziert seit knapp 70 Jahren im Münsterland. Die Erfolgsgeschichte begann 1953 mit dem Handel von Produkten für Blitzableiter. Der bedeutendste Wandel wurde dann in den 1960er Jahren vollzogen, hin zum Lieferanten der Kunststoffindustrie. Was das Unternehmen all die Jahre auszeichnete, war seine Bereitschaft sich zu wandeln und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Mittlerweile konzentriert sich Kreyenborg auf Schüttgutanwendungen für die Kunststoffindustrie, die Veredelung von Nahrungsmitteln und Verfahren zum Trocknen, Dosieren, Fördern, Lagern und Mischen von Gütern für die chemische Industrie. 75 Mitarbeiterinnen produzieren am Standort Senden Maschinenbaulösungen mit wachsendem Erfolg. Selbst die Corona Pandemie konnte diese Entwicklung nicht stoppen. So wird für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 50 Prozent erwartet. Dafür investiert die Geschäftsleitung kontinuierlich in neue Produktionskapazitäten und modernste Technik. Die Ende 2019 erfolgte Investition in einen Laser verfolgte das Ziel, einen mehrstufigen externen Prozess ins eigene Haus zu holen und so die Fertigungstiefe zu erhöhen. Damit war auch der Ansatz verbunden, die hauseigene IT zu erweitern und somit das volle Potenzial in der Produktion heben zu können.
Gute Zusammenarbeit mit dem Lieferanten
Nachdem die interne Abteilung bereits erste Ideen zur Anbindung des Lasers an das IT-System entwickelt hatte, entschloss sich die Geschäftsleitung das eingesetzte ERP-System dahingehend zu erweitern. Zügig wurde daher der Kontakt zum bestehenden Partner, Dienstleistungsanbieter und Hersteller der eingesetzten Business-Software, der BLS Integration GmbH & Co. KG, aufgenommen. Die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit und das Branchen Know-how des Münsteraner IT-Anbieters waren ausschlaggebend dafür, dass für Kreyenborg von Beginn an nur die Integration des Lasers in das eingesetzte ERP-System Jonyx in Frage kam und eine separate Lösung nicht in die Überlegungen mit einbezogen wurde. Die vorbereitenden Arbeiten im Hause Kreyenborg eröffneten dabei die Chance, schnell in Verhandlungen einzutreten und in einer gemeinsamen Projektgruppe die zentralen Bestandteile eines Pflichtenheftes zu erarbeiten. Innerhalb eines halben Arbeitstages konnten diese Ziele definiert werden. So lautete die zentrale Aufgabe, die Prozesse, die mit den neuen Produktionsschritten verbunden sind, im ERP-System abzubilden und die neue Geschäftseinheit komplett zu integrieren. Dies beinhaltete unter anderem die Bereiche Beschaffung, Wareneingang und Disposition, Chargen und Rückverfolgbarkeit, Kommissionierung beziehungsweise die Produktionssteuerung. Des Weiteren galt es, die Informationen aus PLM und ERP-System zusammenzuführen und das Zusammenspiel mit der zum Laser gehörenden Software zu ermöglichen. Dazu sollte Jonyx in die Lage versetzt werden, die zur Vermeidung von Verschnitt seitens der Maschinensoftware erstellten Unterjobs verarbeiten zu können und damit das Produktionstempo zu steigern. Die Herausforderung bestand in diesem Zusammenhang darin, die Erstellung von Barcode-Etiketten für die Kennzeichnung der Einzelteile zu integrieren und nach dem Lasern den Zeitverzug der folgenden Arbeitsschritte deutlich zu senken. Das Arbeitsmodell sollte sich dabei an den internen Baugruppen orientieren, eine Anbindung an die PLM-Lösung aus dem Hause Keytech und die Software des Lasers von Trumpf beinhalten.
Binnen Monatsfrist nach der Erstellung des Pflichtenheftes ging der Münsteraner IT-Dienstleister bereits an die Programmierung der erforderlichen Veränderungen in der eigenen Business-Software, deren Freigabe bereits einen weiteren Monat später erfolgte. So konnte schon zwei Monate nach Projektstart die Umsetzung und Durchführung der Änderungen im Hause Kreyenborg erfolgen.
Hohe Zufriedenheit mit dem Ergebnis
Die Basisfunktionen waren somit ebenfalls innerhalb eines Monats erstellt. Der sich daran anschließende iterative Prozess mit den Fachabteilungen und externen Lieferanten führten zu weiteren Optimierungen. Geschäftsleitung und Produktionsleitung waren 12 Monate später dementsprechend sehr gespannt, ob beim Live-Umstieg auf die veränderte Version von Jonyx alles reibungsfrei laufen würde und sich die erhofften Verbesserungen einstellen sollten. Doch bereits innerhalb der ersten Tage konnte eine hohe Zufriedenheit mit dem Ergebnis festgestellt werden. Die vereinbarten Änderungen liefen problemlos und erzielten die erhofften Optimierungen Dies ergab im Ergebnis eine weitere Professionalisierung und Steigerung der Produktion, die einen deutlichen Beitrag zur Reduzierung der Kosten lieferte. Dazu zählte etwa die erhebliche Verbesserung der Restblechverwaltung und die Orientierung des gesamten neuen Prozesses an den vorhandenen Baugruppen. Aufgrund der optimierten Steuerung der folgenden Arbeitsschritte sind deutlich verkürzte Liege- und Kommissionierzeiten die Folge. Das Ergebnis: Beim Arbeitsschritt Kanten wurde eine Produktivitätssteigerung um über 50 Prozent erzielt. Aus dem vormaligen Flaschenhals der Produktion wurde quasi über Nacht deren Treiber.
Verwaltung und Produktion sind folglich mit Ablauf und Ergebnis des Projektes äußerst zufrieden. Nicht nur wurden die anvisierten Ziele erreicht und Tempo beziehungsweise Effizienz in der Produktion nachhaltig gesteigert. Vielmehr können nun weitere Arbeitsschritte im eigenen Hause erledigt werden, und so die Abhängigkeit von Drittanbietern gesenkt und die eigene Fertigungstiefe gesteigert werden. Dafür zeichnet in erster Linie die Laserabteilung verantwortlich. Dank dieser deutlichen Verbesserung ist Kreyenborg in der Lage, die steigenden Auftragseingänge bewältigen zu können. Die Entscheidung, von Beginn an auf den langjährigen Partner und seine flexible Software zu setzen, hat sich damit als richtig und entscheidender Schritt hin zu einer nochmals verbesserten Produktion erwiesen.